Aufruf zur Gedenkveranstaltung zum Weltfriedenstag am 01.09.2021

Frieden und Investitionen in die Zukunft – statt Aufrüstung und Krieg!

Vor 82 Jahren begann mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen der Zweite Weltkrieg.

Mehr als 60 Millionen Menschen verloren dabei ihr Leben, die meisten davon waren Sowjetbürger. Unzählige fielen dem faschistischen Größen- und Rassenwahn gegen anders Denkende, anders Glaubende und anders Aussehende zum Opfer: So wurden unter anderem systematisch Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Homosexuelle sowie Behinderte verfolgt, interniert und getötet.

„Nie wieder Krieg!“ und die Demilitarisierung Deutschlands waren im Sommer 1945 zentrale Forderungen der Potsdamer Konferenz. Bei den Verhandlungen 1990 zur deutschen Wiedervereinigung, dem Zerfall der Sowjetunion 1991 und dem daraus resultierenden Ende des Warschauer Vertrages wurde vereinbart, dass die NATO nicht nach Osten erweitert wird.

Aber weder Deutschland noch NATO hielten sich an diese Vereinbarung. Im Gegenteil, deutsche Soldaten haben sich an Auslandseinsätzen, Kriegen und Manövern der NATO beteiligt. Außerdem bildet Deutschland eine logistische Drehscheibe für US-geführte NATO-Truppen bei ihren Manövern an der Grenze zu Russland, welches als erneutes Feindbild dient.

Derzeit gibt es weltweit etwa 40 Kriege, die auch mit Technik und Waffen aus Deutschland geführt werden. Die globalen Rüstungsausgaben steigen seit Jahren kontinuierlich und haben momentan ein Niveau von zirka 2 Billionen US-Dollar erreicht. Platz 1 dieser „Rangliste“ belegen die USA mit Ausgaben in Höhe von etwa 778 Milliarden US-Dollar. Deutschland folgt nach China, Indien, Russland, Großbritannien und Saudi-Arabien auf Platz 7 mit etwa 50 Milliarden US-Dollar.

Beim Rüstungsexport ist Deutschland mit 5,5 Prozent Marktanteil nach den USA, Russland und Frankreich Vierter.

76 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki findet in Europa eine Diskussion um erneute atomare Aufrüstung statt. Noch immer lagern etwa 20 US-Atombomben in Deutschland und der Atomwaffenverbotsvertrag bleibt von deutscher Seite weiter ununterzeichnet. Ständige Hochrüstung und Rüstungsexporte bringen jedoch weder Wohlstand noch Sicherheit.

Im Gegenteil – wir sagen: Abrüsten statt Aufrüsten ist das dringende Gebot der Stunde!

Deutschland nimmt in der internationalen Politik einen zentralen Platz ein. Statt neuer Hochrüstung brauchen wir dringend Mittel für Investitionen in die Zukunft, z. B. für Bildung und Infrastruktur, eine gerechte Sozialstruktur sowie für den Schutz der Umwelt.

Die Stadt Potsdam – historisch sowohl mit Weltoffenheit und Toleranz als auch mit Militarismus, Nationalismus und Krieg verbunden – steht in besonderer friedenspolitischer Verantwortung.

Die Friedenskoordination Potsdam fordert daher zum Weltfriedenstag von den politisch Verantwortlichen, den Weg der ständigen Aufrüstung, Eskalation und Gewalt zu verlassen und nach friedlichen politischen Lösungen zu suchen, dazu gehören:

  • Frieden und Freundschaft mit Russland, China und allen Völkern der Welt.
  • Weltweiter Abbau von Kriegskapazitäten wie z. B. Atomwaffen und Drohnen sowie Beseitigung wechselseitiger Drohpotenziale durch Manöver und neues Wettrüsten.
  • Sofortiger Stopp aller deutschen Rüstungsexporte in Konflikt- und Krisengebiete.
  • Verhinderung von NATO- und US-Truppentransporten durch Brandenburg.
  • Mehr Geld für Bildung, Sozialleistungen und Umwelt statt für neue Hochrüstung.

 

Gedenken zum Weltfriedenstag

Dienstag, 1. September 2021

17:00 Uhr – 18:30 Uhr

Brandenburger Tor / Brandenburger Straße, Potsdam

 

17:00 Uhr – Interreligiöses Friedensgebet

Vertreter/innen verschiedener Religionen und Weltanschauungen

Texte und Musik

 

Anschließend:

ca. 17:45 Uhr – Gedenkveranstaltung

Friedenskoordination Potsdam

Reden – Gedichte – Musik

 

Redebeiträge:

Pfr. Bernhard Fricke (Flüchtlingsarbeit, Ev. Kirchenkreis Potsdam)

Norbert Müller (MdB, DIE LINKE)

Brigitte Queck (Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg)

 

Musik:

„inteGrazia“ – Schule der Künste

 

Unterstützer des Aufrufs:

Aktionsbündnis Potsdamer gegen Hartz IV

aufstehen, Land Brandenburg

aufstehen, Regionalgruppen Potsdam und Brandenburg an der Havel

Brandenburgischer Freidenker-Verband e. V.

DIE LINKE. Kreisverband Potsdam

DKP Potsdam & Umland

Flüchtlingsarbeit im Evangelischen Kirchkreis Potsdam

GBM e. V. Potsdam

Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg

RotFuchs-Förderverein e. V., Regionalgruppe Potsdam

 


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