01.09.2016 – Aufruf zum Weltfriedenstag

01.09.2016 Weltfriedenstag in Potsdam

 

Die Friedenskoordination Potsdam lädt alle Potsdamer Bürger/innen ein zur Gedenkveranstaltung zum Weltfriedenstag
Für eine Welt ohne Krieg

Kundgebung und Friedensmarsch
Donnerstag, 1. September 2016, 18.00 Uhr,
Platz der Einheit, Potsdam

Redner/innen:
Victor Grossman (Zeitzeuge und Publizist)
Anita Tack (MdL, Die LINKE)

Aufruf zum Weltfriedenstag
Donnerstag, 1. September 2016

77 Jahre nach Beginn und mehr als 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges sind Krieg und Gewalt in Europa wieder gegenwärtig. Nicht nur Konflikt- und Krisengebiete wie Afghanistan, Syrien, der Nahe und Mittlere Osten, Mali, Süd-Sudan und die Ukraine sind im Blickfeld, sondern in Mittel- und Westeuropa finden zunehmend Anschläge religiös motivierter fundamentalistischer Terroristen statt, so in Belgien, Frankreich und auch in Deutschland.

Dem seit einigen Jahren andauernde Flüchtlingsstrom, vor allem aus Afghanistan, Irak und Syrien, wird von den Verantwortlichen der EU mit Zurückhaltung und Verweigerung begegnet. Nationale Abschottung, eigenmächtige Grenzziehungen und die Entwicklung einiger europäischer Staaten hin zu einer Autokratie oder gar Diktatur wird um der militärischen und wirtschaftlichen Interessen willen geduldet.

Die NATO provoziert gezielt mit Manövern an ihren östlichen Außengrenzen ihren einstigen Gegner Russland. Im Westen Deutschlands nutzen die USA ihre Basis Ramstein zur Koordinierung von Kriegseinsätzen, die auch mit Kampfdrohnen geführt werden. In Büchel (Rheinland-Pfalz) lagern nach wie vor gefährliche Atomwaffen.

Die verheerenden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sind gerade 71 Jahre her, der Kalte Krieg galt seit über 25 Jahren als überwunden und nun beginnt ein neues Wettrüsten, auch wieder mit atomaren Waffen.Zum 1. September 2016 hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Außenminister der OSZE-Staaten zu einem Gipfeltreffen nach Potsdam eingeladen. Dort wird die europäische Sicherheitslage erörtert, die von den Mitgliedsstaaten, je nach Interessenlage, unterschiedlich ausgelegt und bewertet wird.

Dieses Treffen bietet aber Potenzial, die Lage in Europa neu zu überdenken, denn nur ein geeintes Europa unter Einbeziehung Russlands, hat die Möglichkeit, ein friedliches Europa zu werden.

Ein neuer Kalter Krieg in Europa kann bei der derzeitigen Lage sehr schnell zu einem neuen „Heißen Krieg“ werden. Daher müssen wir unsere Stimme erheben, um aus dem verheerenden Kreislauf von aggressiver Aktion, Reaktion und Kriegstreiberei herauszukommen.

Wir Potsdamer/innen appellieren an unsere Politiker/innen, der Mäßigung und der Vernunft Einfluss zu verschaffen und den Weg der Gewalt und des Krieges zu verlassen.

Wir fordern deshalb heute zum Weltfriedenstag von unserer Regierung:

  • die Beseitigung der wechselseitigen Drohpotenziale durch Manöver, neues Wettrüsten und des Aufbaus von Kriegskapazitäten in Europa und weltweit (z. B. Atomwaffen und Drohnen)
  • den sofortigen Stopp aller Rüstungsexporte in Konflikt- und Krisengebiete
  • die sofortige Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr
  • eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur unter dem Dach der OSZE
  • den sicheren und legalen Zugang für Flüchtlinge nach Europa und das Ende der Politik einer abgeschotteten „Festung Europa“
  • die Suche nach einer friedlichen Lösung in der Auseinandersetzung mit der islamischen und arabischen Welt

Krieg und Gewalt dürfen nicht mehr länger Mittel der Politik sein!

Kundgebung und Friedensmarsch
Donnerstag, 1. September 2016, 18.00 Uhr,
Platz der Einheit, Potsdam

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