Presseerklärung „Die Bombennacht von Potsdam“

Späte Rache für den „Tag von Potsdam“ durch die RAF

Ab 22:16 Uhr am 14. März 1945, als die Niederlage Hitler-Deutschlands längst besiegelt war und die Rote Armee zum Sturm auf Berlin ansetzte, griffen 500 Lancaster-Bomber der britischen Royal Air Force (RAF) im Rahmen der Vernichtung deutscher Städte die historische Innenstadt rund um die Nikolai-Kirche an – 1700 Tonnen Brand- und Sprengbomben kosteten 1593 PotsdamerInnen das Leben, rund 60.000 Menschen wurden obdachlos.

Dieses letzte große Flächen-Bombardement einer deutschen Stadt durch die RAF zur Demoralisierung der Hitler hörigen Zivilbevölkerung erfolgte fast auf den Tag genau zwölf Jahre nach dem „Tag von Potsdam“ vom 21. März 1933. In einem aufwendig inszenierten Festakt in der Garnisonkirche erhielt Hitler damals durch den Reichspräsidenten Hindenburg den Segen des alten preußischen Militarismus für die nationalsozialistische Machtergreifung. Das reaktionäre Preußentum machte den Weg frei für die totalitäre Herrschaft des deutschen Faschismus mit dem Ziel der gewaltsamen territorialen „Neuordnung“ Europas.

Wie zuvor die Zerstörung und Terrorisierung von Warschau, Rotterdam, Coventry und Belgrad durch die deutsche Luftwaffe war die „Nacht von Potsdam“ ein Akt der Barbarei und durch kein Kriegsrecht gedeckt.
Deshalb rief die Potsdamer Mahnwache für Frieden und Menschenrechte, unterstützt durch die Potsdamer Friedenskoordination, am Vorabend des Bombardements zu einer Mahnwache an historischer Stätte vor dem Landtag auf, um der unschuldigen Toten zu gedenken.
Heute zeigen die Zerstörungen von Aleppo oder Donezk, dass der Ungeist der verbrecherischen Kriege und Kriegsführung immer noch sein Unwesen treibt.
Die historischen Ereignisse in Potsdam sind uns mahnende Verpflichtung, gemeinsam – ob „alte“ oder „neue“ Friedensbewegung, jenseits aller ideologischen oder Parteigrenzen – für eine bessere, friedliche Welt einzutreten.

Heute, da ein neuer Kalter Krieg in Europa droht, gilt dies umso mehr!

„Krieg darf endlich kein Mittel der Politik mehr sein!“
Für Abrüstung und Zusammenarbeit in Europa

 

Die Presseerklärung der Friedenskoordination kann hier als PDF-Dokument (ca. 20 KB) heruntergeladen werden.