Aktueller Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zu Rüstungsausgaben im Jahr 2018

Aktueller Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zu Rüstungsausgaben im Jahr 2018

Die Welt rüstet auf

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat Ende April 2019 den aktuellen Bericht zu den weltweiten Militärausgaben vorgelegt. Danach sind diese im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Insgesamt wurden 2018 1,82 Billionen Dollar (ca. 1,64 Billionen Euro) für Rüstungsgüter ausgegeben – so viel wie seit 1988 nicht mehr. Spitzenreiter sind mit weitem Abstand die USA. Das bedeutet einen neuen Höchststand seit 1988, als Sipri erstmals einheitliche globale Vergleichsdaten zur Verfügung hatte.

Die zehn Länder mit den höchsten Militärausgaben 2018 (im Vergleich zum Jahr 2017):

  • USA: 649 Milliarden Dollar (plus 4,6 Prozent)
  • China: 250 Milliarden US-Dollar (plus 5 Prozent)
  • Saudi-Arabien: 67,6 Milliarden US-Dollar (minus 6,5 Prozent)
  • Indien: 66,5 Milliarden Dollar (plus 3,1 Prozent)
  • Frankreich: 63,8 Milliarden Dollar (minus 1,4 Prozent)
  • Russland: 61,4 Milliarden Dollar
  • Großbritannien: 50 Milliarden Dollar
  • Deutschland: 49,5 Milliarden Dollar (plus 1,8 Prozent)
  • Japan: 46,6 Milliarden Dollar
  • Südkorea: 43,1 Milliarden Dollar

Die Militärausgaben Asiens und Ozeaniens sind nach Sipri-Angaben seit 1988 jährlich gestiegen. Mittlerweile machen sie 28 Prozent der weltweiten Investitionen ins Militär aus – nach nur 9 Prozent vor 30 Jahren. Als Grund für den kontinuierlichen Anstieg sieht Sipri nicht nur die Spannungen zwischen asiatischen Staaten, sondern auch den Konflikt zwischen China und den USA. In Afrika sanken die Ausgaben fürs Militär 2018 dagegen deutlich.

Die US-Militärausgaben betrugen Sipri zufolge 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), die Deutschlands „nur“ 1,2 Prozent. Im Durchschnitt werden 2,1 Prozent des globalen BIP in Rüstungsgüter investiert. Das entspricht – so die Forscher – 239 Dollar (215 Euro) pro Person. Von 1999 bis 2011 sind die weltweiten Militärausgaben kontinuierlich gestiegen. Zwischen 2012 und 2016 blieben sie einigermaßen konstant, ehe die Zahlen 2017 wieder leicht zunahmen. Im Falle der USA sanken sie seit 2010 sogar jahrelang. Diesen Abwärtstrend erklärten die Sipri-Forscher aber bereits in ihrem Vorjahresbericht für beendet.

Sipri wertete Daten von 155 Ländern aus. Das Institut stützt sich in dem jährlichen Bericht nicht nur auf offizielle Regierungsangaben zum Verteidigungsbudget, sondern berücksichtigt auch weitere Quellen wie Statistiken von Zentralbanken und der NATO sowie Regierungsantworten auf Umfragen etwa der Vereinten Nationen.

Quelle: © dpa

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